Nichts im Leben ist ohne den bitteren Wermutstropfen. Also nicht zuletzt reifende Lebenserfahrung lehrte mich, die Anwendungsvielfalt Brunnerschen Denkens fürs erste am Lebensgebiet des Medizinischen zu erproben. Ergebnis solchen Bemühens war eine mehr zufällig als systematisch entstandene Reihe von Aufsätzen, publiziert aus jeweils aktuellem Anlaß in der örtlichen Tageszeitung „Rheiderland“. Im einzelnen sind dies Beiträge wie: Blütentherapie nach Bach – Alternative zur Schulmedizin? (1986); Wendung nach innen – ein Weg zum Heil? (1986); Hokuspokus oder Heilkunst? Zur Problematik astrologischer Deutungen (1986); Klinische Medizin in Zukunft lediglich Ergänzungstherapie? Über Prinzipien homöopathischer Heilbehandlung (1987); Ein Stück von sich selber abgeben. Zur Praxis des Prinzips ganzheitlicher Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen (1987).
Zugang zu Buchverlagen und Stiftungen fanden die Manuskripte Medizin und Ethik- Zwei Pole einer Wirklichkeit?
Zur pharmakologischen Arzneimittelprüfung an Menschen (Leer 1986 im Verlag Grundlagen und Praxis); Philosophie
des Unbekannten? Constantin Brunners Auffassung vom Menschen im Anspruch praktischer Anforderungen an das Denken und Handeln des Arztes (Den Haag 1988, Veröffentlichung der Stiftung "Internationaal Constantin Brunner Instituut"); Wer krank ist, der ist auch gesund. Arzneiliche Krankenbhandlung im Spiegel der Philosophie Constantin Brunners (Stuttgart 1992 bei Johannes Sonntag [Hippokrates /Thieme-Verlagsgruppe]).
Anders als medizinisch orientiert finden sich philosophische Aufsätze zu unterschiedlichen Themenkreisen. So erschienen in der Zeitschrift „Philosophia Activa“ folgende Artikel: Gegen einen anderen Deutschunterricht (1990); Ein großer Entwurf klassischer Philosophie (1991). Der Aufsatz Moral und Ethik – eine Klarstellung im Interesse der Humanität (zuerst 1994, wieder abgedruckt 1997 in J. P.: Mitteilen...) stellt eine Huldigung dar an Lebens- und Geisteshaltung Heinz Stoltes, den ich verehre. Unter den „Beiträgen zur Constantin–Brunner–Forschung. Band 1“ brachte der Hansa Verlag in Husum meinen Essay Brunners „Gottesbegriff“ heraus (1991).
Unmittelbar auf praktische Erfordernisse des Unterrichts zugeschnitten ist mein Schulbuch Mitteilen – Mitreden – Mitwirken. Kleine Formenlehre journalistischer Textsorten für den Deutschunterricht, erschienen 1997 im Winklers Verlag Gebrüder Grimm in Darmstadt. Es sucht, unter anderem, zum Einschreiten zu ermutigen gegen konformistisch bestimmte Welten. Ein Beispiel gibt meine Weihnachtsgeschichte Fest der Liebe, abgedruckt zum Jahresende 2004 im Leeraner SonntagsReport.
Zentrales Anliegen dieser meiner Beiträge ist die Entlarvung ideologischer Verkrustungen als menschenfeindlich und lebenschädigend. Ebenfalls in solcher Denktradition steht die Auseinandersetzung mit einem der wohl berühmtesten Geigenvirtuosen des vorigen Jahrhunderts. Seine theoretisierenden Auslassungen zur Wirkung der Musik kommen entschieden revisionsbedürftig daher. Der Erweis läßt sich meiner kleinen Abhandlung entnehmen, die ich im Jahre 2002 im Essener Verlag Die blaue Eule publizieren konnte. Der Titel lautet: Menschenbildung durch Musik? Yehudi Menuhin vor dem Lebensernst philosophischen Denkens. In: J. P. (Hg.): Musik im Dienste der Humanität. Zur Brunnerrezeption Yehudi Menuhins. S. 97-246.